Wie kann ich WordPress umziehen?

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Die Gründe für einen WordPress Umzug

Wenn über längere Zeit ein WordPress betrieben wird, kann es durchaus vorkommen, dass dieses WordPress oder kurz WP umziehen muss. Dabei ist Umzug nicht gleich Umzug. Es gibt unterschiedliche Arten eines WordPress-Umzuges:

  • der Umzug von einem Webhoster zu einem anderen
  • der Umzug von einer Domain zu einer anderen
  • das Verschieben von einer URL zu einer anderen bei gleichbleibender Domain
  • die Umstellung von HTTP zu HTTPS

Jede dieser Arten stellt unterschiedliche Anforderungen an die Herangehensweise beim Umzug von A nach B. In diesem Artikel sollen die grundlegenden Schritte behandelt werden, um einen solchen Umzug einer WordPress-Installation durchzuführen.

Alles auf einen Blick - "ToDo-Liste" für Ihren WP-Umzug

Der Umzug einer WordPress-Seite besteht aus vielen kleineren und größeren Aufgaben. Deshalb gibt es an dieser Stelle eine Checkliste zur Überprüfung des Umzuges:

  • alte Seite in Wartungsmodus versetzen
  • Datenbank exportieren
  • Dateien per FTP herunterladen
  • Datenbank bei neuem Webhoster anlegen
  • exportierte Datenbank beim neuen Webhoster importieren
  • Dateien per FTP bei neuem Webhoster hochladen
  • Konfigurationsdatei „wp-config.php“ anpassen
  • Seiten-URL in der Datenbank anpassen
  • Umleitungen einrichten
  • Webseite auf neuer Domain überprüfen

Wo speichert WordPress seine Daten?

Vor einem Umzug ist es wichtig, zu wissen, an welchen Stellen WordPress seine Daten speichert. Für den Betrieb benötigt WordPress eine Datenbank und Webspace bei einem Webhoster der Wahl.

WordPress speichert die Inhalte nicht nur in der Datenbank oder dem Dateisystem; stattdessen existiert eine Zweiteilung. In der Datenbank speichert WordPress die Beiträge, Schlagwörter und viele weitere Informationen, wie z.B. die Daten von Plugins oder die registrierten WordPress-Benutzer.

Daneben werden bestimmte Daten, wie die Plugins und Mediendateien auf dem Webspace abgelegt. Wenn man sich die WordPress-Installation auf dem Webspace anschaut, wird man folgende Ordner entdecken:

  • wp-admin
  • wp-content
  • wp-includes

Der wichtigste Ordner hierbei ist der „wp-content“-Ordner. Dieser, wie der Name es andeutet, enthält die Inhalte. Unter Inhalten sind Plugins, Themes und Mediendateien zu verstehen. Bei den Mediendateien handelt es sich um Bilder, Videos, Audio und weitere Medientypen, welche vom Autor eines Beitrages hochgeladen werden, um diese im Beitrag darzustellen.

Eine für den Umzug einer WordPress-Installation äußerst wichtige Datei ist die „wp-config.php“-Datei, welche im Hauptverzeichnis der WordPress-Installation zu finden ist. In dieser Datei sind die grundlegenden WordPress-Einstellungen hinterlegt. Für den Umzug relevant sind die Verbindungsdaten zur Datenbank. Diese legen fest, welche Datenbank die WordPress-Instanz nutzt.

Um eine WordPress-Installation von A nach B umzuziehen, müssen die Dateien des Webspaces und die Datenbank transferiert werden.

Der eigentliche WordPress Umzug im Detail

Bevor mit dem Umzug begonnen werden kann, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden. Der Grund hierfür ist, dass je nach der Größe der Webseite der Umzug einige Zeit in Anspruch nehmen und zu dem ein oder anderen Problem führen kann.

Wenn man von einer Domain auf die andere Domain umzieht, gilt es, zu überlegen, ob eine Umleitung auf die neue Domain eingerichtet oder die alte Domain einfach gelöscht werden soll. Wird der Webhoster gewechselt, sollte sichergestellt werden, dass auch dort die WordPress-Installation problemlos arbeitet. Hier bietet sich eine Testinstallation beim neuen Webhoster an.

Wichtig ist es, dass während des Umzuges keine Änderungen mehr an der bestehenden WordPress-Instanz vorgenommen werden. Wenn neue Artikel geschrieben werden oder ein Nutzer einen Kommentar schreibt, können diese beim Umzug verloren gehen.

Eine Lösung für dieses Problem ist, dass die bestehende Seite für den Umzug abgeschaltet wird oder WordPress in den Wartungsmodus versetzt wird. Um WordPress in den Wartungsmodus zu versetzen, gibt es z.B. das hilfreiche Plugin WP Maintenance Mode. Dieses erlaubt es, auf einfache Art und Weise, die Webseite aus Sicht des Besuchers abzuschalten und diesem zusätzliche Informationen zur Wartung anzuzeigen.

Backups erstellen

Bevor mit irgendwelchen Arbeiten begonnen wird, sollte ein Backup der bestehenden Seite angefertigt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass im Falle eines Problemes während des Umzuges der Ursprungszustand wieder hergestellt werden kann.

Die Schritte, die benötigt werden um ein WordPress Backup der Daten zu erzeugen, werden für den Umzug ebenfalls benötigt, so dass hier keine doppelte Arbeit anfällt.

Die WordPress Datenbank von A nach B kopieren

Auf den ersten Blick erscheint der Umzug einer Datenbank nicht all zu schwierig. Doch leider täuscht der Eindruck hier in vielen Fällen. So kann es an vielen Stellen zu Problemen kommen, z.B. bei der Kodierung der Daten. Sonderzeichen, wie Umlaute, können dadurch falsch dargestellt werden. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten dass die alte und neue Datenbank die gleiche Kodierung für Zeichenketten benutzen.

Soll eine Sicherung der Datenbank erstellt werden, wird ein entsprechendes Werkzeug benötigt. Bei den meisten Webhostern wird die Webanwendung phpMyAdmin zur Verwaltung der Datenbanken bereitgestellt. Über das vom Webhoster bereitgestellte Interface, kann phpMyAdmin für eine oder mehrere Datenbanken aufgerufen werden.

In der Benutzeroberfläche von phpMyAdmin kann die gewünschte Datenbank auf der linken Seite ausgewählt werden. Anschließend findet sich auf der rechten Seite der Punkt „Exportieren“.

Als Exportmethode sollte „Schnell“ ausgewählt werden. In komplizierten Fällen kann es notwendig sein, den Export genauer zu steuern; im Normalfall sollte die Exportmethode „Schnell“ allerdings genügen. Wenn der Export mit dem „OK“-Button bestätigt wurde, beginnt der Download des Datenbank-Dumps.

In der Administrationsoberfläche des neuen Webhosters muss nun eine neue Datenbank für die Daten der WordPress-Instanz angelegt werden. Nachdem dies geschehen ist, wird hier ebenfalls phpMyAdmin aufgerufen. Auf der linken Seite wird die neu angelegte Datenbank ausgewählt. Anschließend findet sich auf der rechten Seite ein Tab mit der Bezeichnung „Importieren“. Dort wird die SQL-Datei des erstellten Datenbank-Dumps angegeben und der Dialog bestätigt. Nach einigen Sekunden bis Minuten sollte die Datenbank importiert sein.

Bei Verfügung über einen direkten Zugriff auf den Server bzw. Webspace, können entsprechende Kommandozeilenwerkzeuge für das Übertragen der Datenbank genutzt werden. Ein Beispiel dafür ist des Befehl „mysqldump“:

mysqldump -u root -pPasswort –result-file=wordpress.sql –databases wordpress

Mit diesem Befehl wird auf der Kommandozeile ein Dump der Datenbank „wordpress“ in die Datei „wordpress.sql“ geschrieben.

Nachdem der Dump auf das Zielsystem übertragen worden ist, kann er mit dem Tool „mysql“ wieder eingespielt werden. Dazu wird das „mysql“-Tool auf der Konsole gestartet und anschließend findet der Erhalt einer Kommandozeile statt, in welche folgende Befehle eingegeben werden:

mysql> CREATE DATABASE wordpress;
mysql> GRANT ALL PRIVILEGES ON wordpress.* TO nutzername@localhost IDENTIFIED BY ‚Passwort‘;
mysql> quit

Damit ist die Datenbank angelegt und der Dump kann eingespielt werden:

mysql -u root -pPasswort wordpress < wordpress.sql

Der Vorteil dieser Variante ist, dass der Dump direkt eingespielt wird. Wird hierfür stattdessen phpMyAdmin genutzt, kann es unter Umständen passieren, dass der Dump nicht komplett eingespielt werden kann. Der Grund hierfür ist die begrenzte Skriptlaufzeit, welche phpMyAdmin als PHP-Anwendung zugewiesen bekommt. Ist diese abgelaufen, unterbricht der Webserver die Ausführung des Skriptes und die Daten in der Datenbank sind unter Umständen nicht mehr konsistent.

Dateitransfer mit FTP

Ist die Datenbank umgezogen, müssen im nächsten Schritt die Dateien von A nach B bewegt werden. Dazu sollte ein FTP-Client wie FileZilla genutzt werden.

FileZilla ist ein freier und quelloffener FTP-Client, welcher für verschiedene Betriebsysteme wie Windows, Linux und macOS zur Verfügung steht. Heruntergeladen werden kann FileZilla unter filezilla-project.org – dort firmiert der FTP-Client unter dem Namen FileZilla Client.

Mit der Hilfe von FileZilla oder jeden anderen FTP-Client können die Daten verschoben werden, wenn der Umzug auf dem gleichen Webspace stattfindet. Ist dies nicht der Fall, müssen die Daten heruntergeladen werden.

Um die Daten mit dem File Transfer Protocol kurz FTP herunterzuladen, müssen die Verbindungsdaten in FileZilla hinterlegt werden. Dies sind der Servername z.B. ftp.example.org, der Nutzername und das Passwort. Mit diesen Daten kann sich schließlich mit dem Webspace verbunden werden.

Ist die Verbindung aufgebaut, ist die Verzeichnisstruktur des Servers im FTP-Client erkennbar. Nun werden diese Verzeichnisse und Dateien vom Server herunterladen. Je nach verfügbarer Internetanbindung und Größe der WordPress-Installation kann dieser Vorgang einige Minuten bis Stunden in Anspruch nehmen.

Nachdem die Datenübertragung abgeschlossen ist, sollte überprüft werden ob alle Dateien erfolgreich übertragen werden konnten. Der einfachste Weg ist es, in die Transferübersicht von FileZilla zu schauen. Diese Ansicht befindet sich im unteren Bereich der Anwendung und zeigt bei der Übertragung den Fortschritt an. Wenn eine Datei nicht übertragen werden konnte, wird die Übertragung als fehlerhaft angezeigt. Ist dies der Fall, kann die Übertragung der entsprechenden Datei nochmals gestartet werden.

Nacharbeiten

Nachdem die Dateien und die Datenbank übertragen worden sind, geht es an die Nach- bzw. Feinarbeit. Im ersten Schritt sollte die Konfigurationsdatei von WordPress, die „wp-config.php“, bearbeitet werden. Entweder wird dieser lokal auf dem eigenen Rechner geöffnet und anschließend mit dem FTP-Client hochgeladen oder  sie wird direkt auf dem Server bearbeitet.

Da sich bei einem Umzug zu einer neuen Datenbank die Zugangsdaten für die zu nutzende Datenbank ändern, müssen diese Zugangsdaten in der „wp-config.php“ angepasst werden. Konkret geht es dabei um folgende Einstellungen:

define(‚DB_NAME‘, ‚wordpress‘);
define(‚DB_USER‘, ‚user_wordpress‘);
define(‚DB_PASSWORD‘, ‚’geheim‘);

Unter Umständen befindet sich die Datenbank nicht auf dem gleichen Server wie der Webspace. In diesem Fall muss zusätzlich der Parameter:

define(‚DB_HOST‘, ‚localhost‘);

angepasst werden.

Anschließend kann in der administrativen Oberfläche von WordPress die Domain geändert werden. Falls die administrative Oberfläche nicht aufgerufen werden kann, sollten die Datenbankeinstellungen nochmals überprüft werden.

Anpassen der URL

In der administrativen Oberfläche qird im Menü den Punkt „Einstellungen“ und dort den Unterpunkt „Allgemein“ gewählt. Auf der Seite „Allgemein“ finden sich zwei Einstellungen.

Zum einen die Einstellung „WordPress-Adresse (URL)“ – diese bestimmt die genaue URL zur WordPress-Installation z.B. https://example.org. Hier muss nach dem Umzug die neue URL eingetragen werden.

Daneben existiert die Option „Website-Adresse (URL)“ – diese definiert die URL zur Domain. Wurde WordPress nicht in einem Unterordner zur Domain installiert, sollten diese mit der „WordPress-Adresse (URL)“ identisch sein. Bei einem Unterordner hingegen sollte es in etwa so aussehen:

WordPress-Adresse (URL): http://example.org/wordpress/
Website-Adresse (URL): http://example.org/

Die E-Mail-Adresse auf der Seite „Allgemein“ sollte ebenfalls geändert werden, wenn diese auf der alten Domain betrieben wurde.

Teilweise können Probleme auftreten, wenn von einem Webhoster zu einem anderen Webhoster gewechselt wird. So sind je nach Webhoster bestimmte Dateirechte eingeschränkt bzw. müssen anders gesetzt werden, damit der Umzug tadellos funktioniert.

In solchen Fällen sollte  im Zweifelsfall in der Dokumentation des Webhosters nachgeschaut werden, ob es Besonderheiten bezüglich dieser und anderer technischen Eigenheiten, gibt.

Daneben sind weitere Anpassungen von Nöten wenn man von HTTP auf HTTPS umgestellt hat. Selbst wenn die Domain sich nicht geändert hat, entsteht hier trotzdem eine neue URL. Von der beispielhaften URL http://example.org verändert sich die URL zu https://example.org.

Das gleiche gilt ebenfalls für Links, welche auf die alte Domain zeigen. Auch diese müssen angepasst werden.

In diesem Fall müssen alle Links im Datenbank-Dump, welche die eigene Domain betreffen, von HTTP zu HTTPS geändert werden. Anschließend kann der Dump wieder eingespielt werden. Alternativ können solche Änderungen, mittels phpMyAdmin, direkt auf der Datenbank vorgenommen werden. Hier gilt allerdings höchste Vorsicht, da solche Bearbeitungen leicht die WordPress-Datenbank unbrauchbar machen können und das CMS anschließend nicht mehr funktioniert.

Einfacher funktionieren solche Änderungen mit dem Plugin „Suchen & Ersetzen“, welches für WordPress bereit steht. Auch hier gilt es allerdings, Vorsicht walten zu lassen.

WP-Multisite - Das müssen Sie beachtet, wenn Sie WordPress umziehen

Handelt es sich um eine sogenannte MultiSite-Installation, das bedeutet eine WordPress-Installation für mehrere Webseiten, so muss bei der Nacharbeit noch ein wenig mehr beachtet werden.

Bei einer MultiSite-Installation ändert sich bei einem Umzug die Domain, die zur Verwaltung der Installation verwendet wird. Diese Domain lässt sich nicht einfach über das Webinterface umstellen.

Stattdessen muss der Dump der Datenbank hier ebenfalls verändert werden. Die betreffende alte URL sollte gegen die neue URL ausgetauscht werden. Im letzten Schritt gilt es eine weitere Option in der Konfigurationsdatei „wp-config.php“ anzupassen:

define(‚DOMAIN_CURRENT_SITE‘, ‚example.org‘);

Nachdem dort die neue Domain eingetragen wurde, ist die MultiSite-Installationen angepasst.

Umleitung gefällig?

Um nach dem Umzug sicherzugehen, dass Besucher, welche nur die alte URL kennen, auch die neue Präsenz finden, ist noch etwas Arbeit notwendig.

Je nach verwendetem Webserver, die zwei Webserver mit der größten Verbreitung sind der Apache Server und Nginx, kann eine Definition der Umleitung vorgenommen werden.

Wird auf der alten Domain z.B. der Apache Server genutzt, so muss im Hauptverzeichnis der alten Domain eine „.htaccess“ genannte Datei angelegt werden. Diese wird dann mit folgendem Inhalt befüllt:

Redirect 301 / https://example.org

Die Domain example.org stellt hierbei die neue Domain da. Damit werden alle Anfragen auf die alte Domain automatisch auf die neue Domain umgeleitet.

Einfacher wird es wenn auf der gleichen Domain geblieben wird und sich nur die Teile der URL nach der Domain verändert hat. In diesem Fall kann das WordPress-Plugin „Simple 301 Redirects“ von Scott Nellé genutzt werden. Mit diesem können über die administrative Oberfläche unter WordPress die gewünschten Umleitungen eingerichtet werden.

Abschluss des WordPress-Umzuges

Nachdem der WordPress-Umzug abgeschlossen ist, gilt es die Webseite noch einmal auf Herz und Nieren zu überprüfen. Funktionieren alle Links zur eigenen Webseite wie gewünscht? Arbeiten die Umleitungen von der alten Domain zur neuen Domain?

Daneben sollte geschaut werden, ob die Webseite externe Dienste und Analysewerkzeuge wie z.B. die Google Search Console oder Google Analytics benutzt und diese sollten gegebenenfalls auf die neue Domain angepasst werden.

Geht es auch einfacher?

Bei einem Umzug einer WordPress-Installation gibt es viele Dinge zu beachten. Möchten Sie ihr WordPress umziehen und den Umzug Ihrer WordPress-Instanz in guten Händen wissen, so können Sie gerne unseren Umzugsservice für WordPress in Anspruch nehmen.

Bei diesem kümmern wir uns um einen reibungslosen Umzug Ihrer WordPress-Installation.

Unser Umzugsservice – WordPress umziehen leichtgemacht.

Neben unserem Umzugsservice bieten wir auch eine Prüfung auf aktuelle Versionen der verwendeten Software und Plugins sowie eventueller Sicherheitslücken an.

Dazu müssen Sie nur Ihre Daten in dieses Formular eingeben. Wir senden Ihnen dann kostenlos ein Angebot für den Umzug Ihrer WordPress-Installation zu.

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